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Im Jahr 1714 endet der Spanische Erbfolgekrieg und beendet die Herrschaft der Habsburger in Spanien endgültig. Gleichzeitig tobt im Norden Europas der große Nordische Krieg, der den Niedergang der schwedischen Großmacht bewirken wird. Das Machtgefüge in Europa wie auch in Deutschland wird durch beide Kriege völlig neu geordnet werden. Im Ländle hat Herzog Eberhard Ludwig die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg verlegt. Jakob Spener und August Hermann Francke bringen den Pietismus nach Württemberg und ins Remstal.

In Architektur und Kunst gelangt der Barock in seine rauschhafte Spätphase. Die immer komplexeren Raumgebilde verschmelzen mit ihrer Ausstattung zu einem sinnlich erfahrbaren Gesamtkunstwerk, das zunehmend von den bewegten Stuckornamenten des Rokoko überwuchert wird. Riesige Deckenfresken öffnen den realen Raum illusionistisch in die Unendlichkeit von Himmelsgewölben, die von zahlreichen Heiligen bevölkert werden. Dieser Wandel vollzieht sich auch in der schwäbischen (Bau)Kunst. Mit den Abteikirchen in Obermarchtal, Zwiefalten oder Neresheim entstehen Hauptwerke der Epoche.

In der Musik emanzipiert sich die zuvor eng an den Gesang gekoppelte Instrumentalmusik. Die komplexe Polyphonie findet im Spätbarock ihre wichtigsten Vertreter in Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Antonio Vivaldi.

Abb. Header: Stadtansicht um 1700, Quelle: Archiv der Stadt Waiblingen