Skip to main content

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 19:00 Uhr

Waiblingen Forum Mitte, Blumenstraße 11

Veranstaltung im Rahmen der 31. Baden-Württembergischen Literaturtage in Waiblingen.

Der Doppelvortrag der Literaturwissenschaftlerin Yvonne Zimmermann und des Journalisten und Autors Dr. phil. Dietrich Heißenbüttel zeichnet ein Panorama der literarischen Epoche von der Vorkriegszeit bis in die Weimarer Republik.

Nur wenige Jahre blieben der "Literarischen Moderne" in Deutschland. Um 1910 setzte der Aufbruch einer neuen Autoregeneration in die vermutlich produktivste Periode der deutschen Literaturgeschichte ein. Franz Pfemfert, Kurt Hiller oder Leonhard Frank, heute zu unrecht vergessene Autoren, aber auch bis heute medienpräsente Schriftsteller wie Heinrich Mann, Hermann Hesse und Franz Kafka sind Protagonisten der literarischen Bewegung dieser Zeit. Schon wenige Jahre später sollte viele von ihnen tot in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs enden. Viele der expressionistischen Autoren sehen die Ereignisse hellsichtig voraus und kämpften vergeblich dagegen an. 

Mit Kriegsbeginn im August 1914 gab es eine Flut an Kriegslyrik, die über Zeitschriften, Zeitungen und Flugblätter euphorisch den Ausbruch des Krieges bejahten. Autoren wie Richard Dehmel, Gerhard Hauptmann oder Rudolf Alexander Schröder beteiligen sich daran. In ihnen wird einerseits ein neues Gemeinschaftsgefühl der Deutschen gefeiert, andererseits verkünden die Gedichte eine starke Hasspolemik, die sich stereotyp gegen England, Frankreich und Russland richtet. 

"Augusterlebnis": Deutsche Soldaten ziehen unter dem Jubel der Bevölkerung in den Krieg (1914)

Die für den Augenblick geschriebenen Texte und Gedichte der Vorkriegs- und Kriegsjahre sind Zeugen eines damals ungewollten Fortleben, das z.B. noch in den 1960er Jahren zur Diffamierung Schröders durch Günter Grass führte. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts setzt, nicht zuletzt initiiert durch den Einsatz von Paul Raabe, den ehemaligen Leiter des Marbacher Literaturarchivs, eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Werke dieser Autorengeneration und deren Auseinandersetzung mit den politischen Entwicklungen der Zeit um den Ersten Weltkrieg ein.

Kosten: € 4,00 pro Person (nur Abendkasse)

Planung und Ansprechpartner:
Wolfgang Wiedenhöfer
Tel. 07151-98 15 775
Mail: veranstaltungen@hvwn.de

Abschlußveranstaltung der Veranstaltungsreihe "saeculum.14 - Eine Zeitreise" mit der der Heimatverein Waiblingen e.V. über 5 Semester thematisch die Heimattage 2014 eingeleitet und begleitet hat.

Druckversion saeculum.14: Eine Zeitreise "1914 - Existenzfragen" mit allen Veranstaltungen

"Die spannende Zeit vor 100 Jahren" Bericht der WKZ zum Auftakt des saeculum-Semesters '1914 - Existenzfragen' vom 11.4.2014, Autor: Sebastian Striebich

"Heimattage-Countdown mit Götz", Bericht der WKZ vom 10.01.2012, Autoren: Andreas Kölbl und Wolfgang Wiedenhöfer