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Erbaut 1473, stand die Kapelle ehemals in baulicher Einheit mit dem 1559 gebauten und 1973 abgerissenen Siechenhaus in der Beinsteiner Straße, am ehemaligen Handelsweg ins Remstal. In der Kapelle wurde der Gottesdienst für die Bewohner des benachbarten Siechenhauses gefeiert, die aufgrund ihrer Lepraerkrankung nicht an den Gottesdiensten in der Stadtkirche teilnehmen durften.

Sie war einst von einem Friedhof umgeben, auf dem die Aussätzigen beigesetzt wurden und gehört zu den wenigen Gebäuden, die den großen Stadtbrand 1634 -mitten im Dreißigjährigen Krieg- überlebt haben. Und das deshalb, weil sie weit außerhalb der Stadtmauern stand. Die "Siechen" oder Aussätzigen waren zu einem gläubigen Leben außerhalb der Gesellschaft verbannt und ihre Leprahäuser befanden sich immer an Handelswegen oder Durchgangsstraßen, da sie auf Almosen ihrer Mitmenschen angewiesen waren. Mit Hilfe der landwirtschaftlichen Flächen des Gewanns „Siechengärten“ in unmittelbarer Nähe konnten sich die Aussätzigen selbst versorgen. Denkmalpflegerische Untersuchungen im Frühjahr 2016 förderten interessante bauliche Details ans Licht. Neben freigelegten Hagioskopen (Lepraspalten) wurde die Bemalung der Wände nachgewiesen.

540 Jahre  SIECHENHAUS KAPELLE (Text der Tafel an der Siechenhauskapelle) 
Zum 540. Mal jährt sich der Bau der Siechenhauskapelle in der Beinsteiner  Str. was der Heimatverein Waiblingen zum Anlass genommen hat sich näher mit der Kapelle zu Befassen. Die Siechenhauskapelle ist eins der ältesten Denkmäler in Waiblingen die auch den Stadtbrand überlebt habe. Die Kapelle entstand 1473 und wurde 1482 erweitert. Sie bildete mit dem ehemaligen Waiblinger Siechenhaus eine bauliche Einheit umgeben war die Kapelle einst mit einem Friedhof. Die landwirtschaftliche Fläche zur Selbstversorgung der Leprakranken liegt in der Nähe im Gewann „Siechengärten“.  In der Kapelle wurde der Gottesdienst für die Bewohner des benachbarten Siechenhauses gefeiert, die aufgrund ihrer Lepraerkrankung außerhalb der Stadt leben mussten.

Abb: Siechenhauskapelle mit Siechenhaus im Hintergrund. Ansicht von Süden (1. Viertel des 20. Jh.). Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Esslingen.

Die Geschichte der Waiblinger Siechenhauskapelle