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Das auffällige Fachwerk des 1643 erbauten Gebäudes mit marmorierter Holzbemalung und arabesker Gefachausmalung ist seit 1980/81 freigelegt. Die Stadtschreiberei war bis 1819 die wichtigste Verwaltungsstelle, hier befand sich von 1643-1710 und dann wieder von 1768-1819 die Arbeitsstätte und das Wohnhaus des Stadt- und Amtsschreibers.

Das prächtige Haus zeugt von der guten Bezahlung, die der Stadtschreiber angesichts seiner umfangreichen Pflichten und der großen Verantwortung erhielt. Er entwarf und verschickte die Briefe für Bürgermeister und Rat, führte Buch über die städtischen Finanzen, fertigte die Urkunden und protokollierte die Ratssitzungen. Außerdem handelte er bei Bedarf als Berater und Diplomat, wurde als Vertreter der Stadt zu Versammlungen geschickt.

Im dritten Stock sind zwei Decken mit barocken Stuckkassetten aus dem Jahr 1680 von Heinrich Waibel, dem Meister der Kanzel in der Nikolauskirche, ausgeschmückt. Von 1740 bis 1768 war hier die Stadtwohnung der Familie des Ritters Oberst Wilhelm von Nettelhorst (1760 in Bittenfeld begraben), dessen Geschlecht 1700 das Schlossgut Bittenfeld erworben hatte. 

Abb.: Die 'Stadtschreiberei' Kurze Straße 11, Aufnahme aus den 1950er Jahren (Heimatverein Waiblingen e.V., Fotoarchiv Schwarzmaier)

 

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