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Die 'Obere-' oder 'Bürgermühle', nach der letzten Besitzerfamilie auch 'Hahnsche Mühle' genannt, gehört zu den wenigen Gebäuden, die den großen Stadtbrand von 1634 unbeschadet überstanden haben und ist somit eines der ältetesten heute noch erhaltenen Gebäude der Altstadt. Die erste urkundliche Erwähnung einer Mühle an dieser Stelle erfolgte bereits im 13. Jahrhundert.

Der Wappenstein mit Jahreszahl und doppeltem 'W' über dem Portal unterhalb der Kirchbrücke erinnert daran, dass die Mühle 1574 neu gebaut worden ist und die Stadt Waiblingen das Anwesen als Württembergisches Lehen erhalten hat. Überschwemmungen, Niedrigwasser und vor allem die Flößerei behinderten oft den Betrieb, so dass die Bürgermühle nur etwa 9 Monate im Jahr gangbar war. Ab 1806 in Privatbesitz, wurde sie 1857 zu einer Kunstmühle umgewandelt und 1868 durch einen großen Anbau (1990 abgebrochen) erweitert. Der Mahlbetrieb wurde 1918 eingestellt.

1972 wurde das Anwesen samt den beiden zugehörigen Mühlinseln (heute 'Große Erleninsel' und 'Kleine Erleninsel') von der Stadt gekauft. Die Stadtwerke erneuerten zu Demonstrationszwecken das alte Wasserrad, über eine Turbine im Mühlkanal wird heute hier Strom gewonnen.

Abb.: Bürgermühle mit Anbau (1990 abgebrochen), Aufnahme aus den 1950er Jahren; Archiv Heimatverein (Fotoarchiv Schwarzmaier)

 

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