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Bis ins 19. Jahrhundert sprach man noch vom 'Schloßplatz', weil hier einst das württembergische Stadtschloss stand. Von diesem blieb nur noch der große Schloßkeller aus dem 14. Jahrhundert erhalten ('Fenster in die Stadtgeschichte' in der Mitte des Platzes), der heute beliebtes Veranstaltungszentrum im Herzen der Altstadt ist und auch von Privatpersonen für Feierlichkeiten gebucht werden kann. 1844 wurde die Schloßmauer entlang der Kurze Straße abgebrochen. Es existieren keine genaue Darstellungen des Schlosses, das 1634 beim großen Stadtbrand völlig zerstört worden ist.

Auf den alten Schlosskeller wurde 1651 der herrschaftliche 'Große Fruchtkasten' gebaut, den die Stadt 1862 vom Staat erwarb. 1874 erfolgte hier der Bau eines Rathauses das später für das heutige Rathaus abgebrochen wurde. 

 

Das 1959 erbaute Rathaus mit dem Verwaltungsbau und dem getrennten Sitzungssaal des Gemeinderats ist der sechste Rathausbau in sieben Jahrhunderten. Zwei von sechs Stockwerken liegen wegen der Hanglage über der Rems unter dem Rathausplatz. Vom Balkon am Ende des Rathausplatzes sind die Grünanlagen Große und Kleine Erleninsel und die Talaue Richtung Beinstein überschaubar.

Vor dem Rathausgeäude steht eine markante Skulptur des Künsters Richard Deacon (*1949 Wales): This is not a story (1992). Zwei Gegensätze treffen aufeinander: Verwirrung und gesetzmäßige Struktur. Die Plastik zeigt ein abstrakt-verschlungenes Formgewebe aus zusammengefassten Röhren, die verbunden sind mit zwei Reihen gerader Rohre – unbestimmte und bestimmte Strukturen treffen aufeinander und ergeben ein scheinbar kompliziertes Gebilde. Beim Umrunden wechselt die Plastik augenscheinlich ihre Form. Von einem bestimmten Betrachterstandpunkt aus „entwirrt“ sich die Verflechtung, es zeigt sich die Ansicht einer nicht unterbrochenen Schleife. Deacon knüpft mit seiner Skulptur an die sich überlagernden historischen Schichten und an den kurvig-verbundenen Straßenverlauf im Grundriss der Waiblinger Altstadt an. Die Benennung der Arbeit 'This is not a story' erfolgte in Anlehnung an einen Roman des französischen Schriftstellers und Philosophen der Aufklärung, Denise Diderot (1713–1784).

Das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer der Weltkriege an der Wand des Sitzungssaales hat der Bildhauer Fritz Melis geschaffen.

Der moderne Geschäfts- und Verwaltungsbau des gegenüberliegenden Marktdreiecks ist 1974 nach den Plänen von Dipl.-Ing. Wilfried Beck-Erlang entstanden. Hier befindet sich u.a. die Waiblinger Stadtbücherei.

Rathausplatz um 1919; Foto: Archiv Heimatverein

Rathausplatz um 1919; Foto: Archiv Heimatverein

Siehe dazu auch:

Das Waiblinger Marktdreick

 

Weiterführende Links:

Rathaus Waiblingen

Stadtbücherei Waiblingen

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