Skip to main content

Donnerstag, 6. April 2017, 19:00 Uhr - 20:30 Uhr

Michaelskirche Waiblingen

Zu den mannigfachen Veränderungen, die die Reformation hervorgebracht hat, gehört auch die Bildung einer Theologen- und Beamtenschicht, wie sich am württembergischen Beispiel zeigen läßt. Zu den Reformatoren der ersten Stunde gehören hier Bauernsöhne wie Geyling von Ilsfeld und Vannius von Beilstein, dann Handwerkersöhne wie Schnepf von Heilbronn und Frecht von Ulm, aber auch Angehörige der reichsstädtischen Oberschicht, wie Brenz von Weil der Stadt. Auf Philiipp Melanchthon, der in Bretten geborene 'Praeceptor Germaniae', Lehrer Deutschlands, geht die enge Verknüpfung von Kirche und Schule, von Religion und Bildung zurück. In der zweiten Generation der Reformatoren sind vor allem Jakob Andreae von Waiblingen und Johannes Magirus von Backnang zu nennen.

Der Aufstieg in den Gelehrtenstand, wie ihn die genannten Theologen schafften, war freilich auch schon vor der Reformation möglich, doch konnte dieser Aufstieg nun durch die Pfarrerehe verstetigt werden. Durch Heiraten innerhalb des Standes bildete sich alsbald in Württemberg eine neue Ehrbarkeit heraus, eine Schicht, die künftig eine große Zahl der Pfarrer und Beamten stellte. Vortrag über die Veränderungen in Bildung und Gesellschaft im 16. Jhdt. von Kirchenhistoriker Professor Dr. Hermann Ehmer, ehemaliger Leiter des landeskirchlichen Archivs.

Eintritt 5 EUR, Abendkasse

Abb. Header: Lucas Cranach der Jüngere „Philipp Melanchthon", 1559 (Ausschnitt)