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Unmittelbar neben dem württembergischen Schloss befand sich die ehemalige Geistliche Verwaltung, die 1634 beim großen Stadtbrand zerstört wurde. Die Ruine wurde 1647 mit Bauteilen des Hegnacher Pfarrhauses überdacht und 1670/75 im hinteren Teil »über der Höll« überbaut. Die barocke Haustüre mit der Wappenkartusche stammt aus dem Jahr 1726. 1745/46 erweiterte man das Haus. Von 1647 bis 1956 diente der Bau als evangelisches Pfarrhaus und Dekanatssitz. 

Abb.: Barockes Portal am 'Alten Dekanat' Kurze Straße 25, Aufnahme aus den 1950er Jahren (Heimatverein Waiblingen e.V., Fotoarchiv Schwarzmaier)

Hier lebte in den 1940er Jahren das mutige Ehepaar Zeller, das untergetauchte Juden während der Naziherrschaft versteckte und so vor der Deportation in die Vernichtungslager rettete. Hermann und Elsbeth Zeller erhielten 2008 den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ vom Staat Israel verliehen (Gedenktafel am Haus).

Nachdem der Heimatverein seine seit 1937 im Nonnenkirchlein untergebrachte Heimatsammlung der Stadt übergeben hatte wurde der Bau von 1960 bis 1988 als Heimatmuseum genutzt. Heute ist hier das Stadtarchiv untergebracht.