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Das Straßennetz des Römischen Reiches Betrug betrug im 2. Jh. n.Chr. circa 100.000 km und erstreckte sich von Spanien bis ins heutige Syrien, von den englischen Inseln bis in die nordafrikanischen Provinzen. Die Trassen und Wege, die in vorrömischer Zeit sicherlich auch schon im Remstal angelegt waren, dienten dem Handel, waren als Verbindungswege zwischen Siedlungen angelegt und konnten von der Römischen Armee, die gut befestigte Straßen benötigte um ihre Truppen ohne Umwege entlang der Reichsgrenzen zu verlegen, teilweise übernommen und für ihre Zwecke ausgebaut werden. 

So entstand unter römischer Herrschaft entlang des Limes ein gut erschlossenes und nach damaligen Gesichtspunkten 'hochmodernes' Straßen- und Wegenetz, das den Ansprüchen der Armee genügte: schnurgerade Strecken, die eine schnellstmögliche Truppenbewegung ermöglichten. Durch Steinpflasterung und technisch aufwendige Regendrainage waren sie auch bei schlechtem Wettter trittsicher. Flüsse, die bislang nur durch gefährliche Furten passiert werden konnten, wurden nun mittels stabiler Brücken überquert. Dieses Straßennetz hatte auch nach Abzug der römischen Besatzer Bestand und bildete die Grundlage für die Besiedelung der Region, für Handel und Transport. 

Eine Haupttraversale führte vom heutigen Pforzheim über das Römerlager bei Cannstatt weiter in das heutige Augsburg. Vom Cannstatter Lager kommend, führte eine Versorgungsstraße zu den Kastellen des vorderen Limes. Sie traf das Waiblinger Stadtgebiet ca. 1,5 km südöstlich der Kernstadt, führte über das Gebiet des heutigen "Eisentals" und schnitt die Rems ungefähr dort, wo heute die Beinsteiner "Geheime Mühle" steht. Der Straßenverlauf ist teilweise noch durch wallartige Strukturen erkennbar. 

'Die große römische Remstalstraße', aus 'Heimat-Glocken' Beilage zur Waiblinger Zeitung, Nr. 27 vom September/Oktober 1960 (Autor: Christian Schwarzmaier)