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Freitag, 11. April 2014, 19:00 Uhr

Schlosskeller

Der Heimatverein startet in Richtung Heimattage 2014: begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Jahrhunderte. Die Vortragsreihe "saeculum.14: Eine Zeitreise" nähert sich, ausgehend vom Jahr 1514, in 100-Jahres-Sprüngen den Heimattagen 2014. Jeder Vortrag mit Begleitprogramm beleuchtet collageartig Charakter und Grundstimmung der jeweiligen Epoche, vom Allgemeinen ins Exemplarische, vom Internationalen ins Nationale und Regionale.

Eine allgemeine Endzeitstimmung hatte sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts nach einer langen, optimistisch geprägten Entwicklungsphase in Europa breitgemacht. Diese „Fin de Siècle-Stimmung“ wurde noch angeheizt durch sich wiederholende Kriegsdrohungen der europäischen Mächte, die sich waffenstarrend und eingebunden in militärische Bündnissysteme gegenüberstanden. So schien ein Krieg unvermeidlich, den viele damals als ein reinigendes Gewitter betrachteten. Aus dem Spiel mit dem Feuer entwickelte sich die bis dahin größte Katastrophe der Menschheit, an deren Ende fast alle Beteiligten zu Verlierern geworden waren. Auch Württemberg und sein kleines Provinzstädtchen Waiblingen wurden in den Sog der Ereignisse mit hineingezogen.

In der Bildenden Kunst explodiert die Entwicklung der Klassischen Moderne geradezu. Zahlreiche Stilströmungen (Kubismus, Futurismus, Konstruktivismus, Suprematismus, Expressionismus…) bewegen sich – teils voneinander unabhängig, teils in engem Austausch – auf dasselbe Ziel zu: die gegenstandslose Kunst. Wassily Kandinsky malt seine ersten abstrakten Bilder, Kasimir Malewitsch regt mit seinem „Schwarzen Quadrat auf weißem Grund“ kunsttheoretische Diskussionen an, die bis heute andauern. Marcel Duchamp stellt mit seinen Readymades die Grundsatzfrage „Was ist Kunst?“.

Zeitgleich legt die Baukunst das Korsett historistischer Stilzitate ab. Sachliche Tendenzen führen zur modernen Architektur, hinter deren scheinbarem Funktionalismus sich nicht selten das Streben nach einer neuen Formschönheit offenbart. Kaum ist jedoch das rationale Neue Bauen entwickelt, entsteht mit der expressionistischen Architektur eine antirationale Gegenbewegung.

In Doppelmoderation von Dr. Hartmut Jericke und Markus Golser M.A. werden Strömungen der Zeit in Geschichte, Philosophie und Politik sowie Kulturgeschichte, Architektur, Kunst und Musik eingefangen und die jeweilige Situation Waiblingens und Württembergs betrachtet.

Schlosskeller Waiblingen Kurze Str. 33 (Zugang zwischen den Gebäuden Kurze Straße 25 und 31)
Beginn 19:00 Uhr, Saalöffnung 18:30 Uhr
Dauer ca. 2,5 Stunden, mit Pause
Eintritt 5 EUR Abendkasse

Druckversion saeculum.14: Eine Zeitreise "1914 - Existenzfragen" mit allen Veranstaltungen

"Heimattage-Countdown mit Götz", Bericht der WKZ vom 10.01.2012, Autoren: Andreas Kölbl und Wolfgang Wiedenhöfer